Roblox – Wenn Kinder radikale Terroranschläge nachspielen
Roblox steht in Millionen Kinderzimmern – und viele Eltern haben keine Ahnung, was dort wirklich passiert. Roblox gehört zu den beliebtesten Online-Plattformen bei Kindern. Millionen bauen, spielen und chatten dort täglich – scheinbar harmlos. Doch genau das machen extremistische Gruppen sich zunutze. Rechte Terroranschläge, Schulmassaker, islamistische Attentate: All das wird auf Roblox detailgetreu nachgestellt – von den Tätern spielerisch inszeniert, von Kindern spielerisch ausgeführt. Es ist eine perfide Form digitaler Radikalisierung – mitten im Kinderzimmer.
Bild erstellt mit künstlicher Intelligenz (ChatGPT / DALL·E von OpenAI)
Was auf Roblox passiert
Die ARTE-Doku "Vom Controller zum Abzugshebel" zeigt, wie diese Spiele aufgebaut sind:
Kinder schlüpfen in die Rolle der Täter, laufen mit Waffen durch Schulen, töten Lehrkräfte, Kinder, Menschen mit Migrationsgeschichte, muslimische Gläubige oder queere Personen – genau dort, wo es in der Realität passiert ist.
Das Attentat von Christchurch wird nachgestellt, samt Bodycam-Perspektive, Moschee, Waffenwahl und der Möglichkeit, möglichst viele Menschen zu erschießen.
Auch Anders Breiviks Terrorangriff in Norwegen, bei dem 77 Menschen starben, wurde nachgebaut – inklusive Insel, Kleidung, Waffen, Opfergruppen.
Bis ins kleinste Detail
Diese „Spiele“ sind keine zufälligen Ausreißer. Sie sind präzise gestaltet:
Räume, Wege und Opfergruppen entsprechen exakt den realen Tatorten.
Die Zielpersonen sind oft klar erkennbar: Kinder, Frauen, Menschen mit Migrationsgeschichte, muslimische Gläubige oder queere Personen.
Spieler werden animiert, möglichst „effektiv“ zu töten – wie in einem Highscore-Modus.
Warum das so gefährlich ist:
Es ist realistisch. Die Gewalt wird nicht angedeutet, sondern nachgespielt – mit Blut, Schreien und gezieltem Töten.
Es ist öffentlich. Viele dieser Inhalte sind monatelang auffindbar, frei zugänglich für jedes Kind.
Es ist extremistisch. Die Täter glorifizieren reale Massaker – und geben Kindern das Werkzeug in die Hand, diese nachzuspielen.
Die Rolle der Plattformen
Roblox erlaubt es, eigene Spiele zu erstellen – ohne zentrale Prüfung. Zwar gibt es Moderation, aber die greift oft viel zu spät. So entstehen Räume, in denen sich rechtsextreme Gruppen organisieren, Spiele entwickeln, testen und verbreiten. Über externe Kanäle wie Telegram oder Discord werden die Inhalte zusätzlich gestreut und weiter radikalisiert.
Roblox ist keine harmlose Spielwiese – sondern ein digitaler Alptraum
Die Recherchen zeigen: Roblox ist kein sicherer Ort für Kinder. Neben den erschreckend realistischen Nachstellungen rechter Terroranschläge gibt es auf der Plattform:
Rollenspiele mit sexuellen Handlungen, oft in sogenannten „Condos“ – virtuellen Schlafzimmern ohne Moderation
Rassistische Themenwelten, in denen Apartheid, Folter oder sogar Vergasungen nachgespielt werden
Offene Chats, in denen Kinder von Erwachsenen kontaktiert und gezielt manipuliert werden – laut US-Ermittlungen geht man davon aus, dass rund 10 % der aktiven Nutzer Pädophile sind
Eine kaum greifende Moderation, die extremistische Inhalte oft erst entfernt, wenn der Schaden längst angerichtet ist
Klare Empfehlung für Eltern
🔴 Lasst eure Kinder am besten nicht auf Roblox.
🔴 Sprecht mit anderen Eltern darüber.
🔴 Teilt das Wissen über die Plattform – und warnt andere.
Roblox ist keine harmlose Spiele-App. Es ist ein Raum, in dem Kinder mit menschenverachtenden Inhalten, sexueller Gewalt, Rassismus und rechter Propaganda konfrontiert werden – oft, ohne es zu merken.
Was wie ein Spiel aussieht, ist in Wahrheit ein Ort, an dem Kinder zu Tätern gemacht werden können.
Zum Weiterlesen:
🎮 ARTE-Doku Vom Controller zum Abzugshebel (YouTube): https://youtu.be/2cQXFIsJ1oA?si=eTgAXAuLryzLgq48
Foto von Oberon Copeland @veryinformed.com auf Unsplash