Kinder und Medien: Aktuelle Studien im Überblick
Zwei Mütter wollten wissen, was Kinder wirklich auf Instagram sehen. Sie legten Test-Accounts an – als 13-jährige Mädchen, ohne Freunde, ohne Verlauf, ohne Likes. Nur der Algorithmus hatte Zugriff.
Das Ergebnis nach nur drei Stunden:
⚠️ Rassistische Inhalte
⚠️ Sexualisierte Inhalte
⚠️ Werbung für Drogen und Alkohol
„Brain Rot“ durch Smartphones ist längst kein Witz mehr. Was als Meme in den sozialen Medien begann – ein sarkastischer Kommentar zur digitalen Dauerberieselung – wird nun von der Wissenschaft bestätigt: Unser Gehirn verändert sich. Und nicht zum Guten. Neue Studien zeigen, dass schon zwei Stunden zielloses Scrollen pro Tag zu messbaren Veränderungen im Gehirn führen können.
Eltern sagen oft: „Mein Kind muss früh mit dem Smartphone umgehen, um Medienkompetenz aufzubauen.“ Klingt logisch – ist aber ein Trugschluss. Medienkompetenz entsteht nicht durch frühe oder häufige Nutzung digitaler Geräte. Das zeigen auch die Zahlen: Laut KIM-Studie 2023 nutzen bereits 76 % der 10- bis 12-Jährigen regelmäßig ein Smartphone – trotzdem geben viele Kinder an, Inhalte nur schwer einordnen zu können oder unsicher zu sein, was im Netz erlaubt ist und was nicht.
Die aktuelle KIM-Studie zeigt eindrücklich, wie stark digitale Medien das Leben von Grundschulkindern bereits prägen – und wie wichtig es ist, dass Eltern den Überblick behalten. Fast jedes zweite Kind zwischen 6 und 13 Jahren besitzt inzwischen ein eigenes Smartphone (46 %). Bei den 12- bis 13-Jährigen sind es sogar 79 %. Und die Geräte sind längst nicht nur für Notfälle da: Sie begleiten den gesamten Alltag – von morgens bis abends.
Ein internationales Forschungsteam hat in Zusammenarbeit mit Nike den Report „Designed to Move“ veröffentlicht. Darin wird ein Zusammenhang deutlich, der Eltern nachdenklich machen darf: Kinder, die sich zu wenig bewegen, verlieren im Schnitt bis zu fünf Lebensjahre.
Wenn es um Social-Media-Sucht geht, denken die meisten an Jugendliche. Doch eine aktuelle Untersuchung der Hochschule Macromedia zeigt: Das Problem betrifft längst auch Erwachsene – und zwar in erheblichem Maß.