Berichte aus den Medien.
Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates Florida, James Uthmeier, hat strafrechtliche Vorladungen gegen die Spieleplattform Roblox erlassen. Hintergrund sind schwere Vorwürfe. Roblox soll Strukturen geschaffen haben, die sexualisierte Übergriffe auf Kinder erleichtern. Die Ermittlungen prüfen, ob interne Regeln, Schutzmechanismen und Meldewege ausreichen oder ob sie Tätern systematisch den Zugang zu Minderjährigen ermöglichen.
Die Diskussion um ein Handy-Verbot für Kinder ist laut. Und sie wird emotional geführt. Zwischen dem Wunsch nach Schutz und der Sorge vor Bevormundung stehen viele Eltern ratlos da. Was hilft wirklich Was schadet und was lenkt vom eigentlichen Problem ab. Es fehlt oft Orientierung. Darf man verbieten, sollte man verbieten oder macht man es damit nur schlimmer?
Die Adventszeit bringt in vielen Familien etwas zurück, das im Alltag oft untergeht. Es wird ein wenig ruhiger, man sitzt näher zusammen, Kinder suchen häufiger Nähe und erzählen mehr. Genau in dieser Stimmung merken viele Eltern, was ihren Kindern wirklich gut tut und wo sie sich manchmal etwas mehr Halt wünschen. In diesem Gefühl möchten wir ansetzen. Nicht mit einer Kampagne und nicht mit großen Worten, sondern mit einem kleinen gemeinsamen Zeichen.
Die Diskussion über ein mögliches Social Media-Verbot für Kinder wird in Deutschland oft entlang bekannter Linien geführt. Es geht um Medienkompetenz, um Teilhabe, um pädagogische Begleitung und um die Frage, wie viel Regulierung nötig ist. Doch diese Sicht greift zu kurz, weil sie einen zentralen Punkt übersieht: Digitale Räume sind keine neutralen Orte. Gerade deshalb lohnt sich der Blick auf die Analyse der LFK.
In Brasilien gilt seit Anfang 2025 ein neues Gesetz, das die private Nutzung von Smartphones an allen Schulen verbietet. Während des Unterrichts, in Pausen und auf dem ganzen Schulgelände dürfen Kinder ihre Geräte nicht mehr benutzen. Nur für Unterrichtsaufgaben, gesundheitliche Gründe oder Notfälle gibt es Ausnahmen. Die Idee dahinter ist simpel und sehr vertraut: Kinder sollen lernen können, ohne ständig von Social Media, Chats und Spielen aus ihrem Fokus gerissen zu werden.
Kinder brauchen Schutzräume. Das klingt selbstverständlich, ist in vielen Schulen aber längst eine tägliche Herausforderung. Der Tagesspiegel berichtet jetzt über die Forderung der Landesärztekammer Brandenburg nach einem grundsätzlichen Handyverbot an Schulen. Wir sind darauf sehr stolz, denn den Impuls für diese Forderung setzen wir mit “Medienzeit” bei einem Vortrag letzten Samstag gemeinsam mit der medizinischen Einordnung von Dr. Steven Rohbeck.
Die Landesärztekammer Brandenburg fordert ein Handyverbot an Schulen, flächendeckend und verbindlich geregelt, insbesondere in Pausen und außerhalb des Unterrichts. Darüber hinaus braucht es klare gesetzliche Regelungen zur Medien- und Plattformnutzung für Minderjährige, bundesweite Aufklärungskampagnen, die Eltern, Schulen und Jugendliche über Risiken, Prävention und gesunde Mediennutzung informieren sowie eine Stärkung der Präventionsprogramme in Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen.
Der Fall White Tiger hat viele Familien tief erschüttert. Ein junger Mann aus Hamburg soll Kinder und Jugendliche online manipuliert und in den Suizid getrieben haben, darunter ein 13 jähriger Junge aus den USA, der seinen Tod live streamte. Doch dieser Fall ist nur ein Bruchstück eines viel größeren Problems. Hinter White Tiger steht eine digitale Szene, die sich unter den Namen „Com“ und „764“ bewegt und deren Ziel es ist, Macht über maximal verletzliche Jugendliche zu gewinnen. Eltern müssen verstehen, wie diese Gruppen funktionieren und warum sie so effektiv darin sind, Kinder psychisch zu zerstören.
Stand 26. November 2025: An diesem Tag hat das Europäische Parlament einen weitreichenden Beschluss gefasst. Die Abgeordneten fordern strengere Regeln zum Schutz Minderjähriger im Netz. Social Media, Videoportale und KI Assistenten sollen erst ab 16 frei zugänglich sein. Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren sollen diese Dienste nur nutzen dürfen, wenn Eltern ausdrücklich zustimmen. Der Beschluss stellt nicht nur die Frage, ab welchem Alter Kinder Plattformen nutzen dürfen. Er stellt auch die Frage, wie Plattformen überhaupt für junge Nutzer gestaltet sein dürfen.
Manchmal gibt es politische Entscheidungen, die weit über ein Land hinaus wirken. Der neue Beschluss in Australien gehört genau dazu. Dort gilt ab dem 10. Dezember ein Gesetz, das Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren den Zugang zu bestimmten Social Media Angeboten verwehrt. Unter 16 Jahren darf man diese Dienste nicht mehr nutzen. Und plötzlich zeigt sich, dass konsequente Regeln etwas verändern können.
Wir empfehlen dieses Video ausdrücklich. Es zeigt eine Runde, die selten geworden ist. Menschen sprechen miteinander. Respektvoll, informiert und auf Augenhöhe. Und mittendrin eine der stärksten Stimmen in Deutschland, wenn es um Kinder und digitale Sicherheit geht: Silke Müller. Die Folge zeigt eindrücklich, wie eine faire und ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Thema aussehen kann. Nicht als Schlagabtausch, sondern als ehrliche Suche nach Lösungen für Kinder, Schulen und Familien.
Italien zieht die Zügel für große Influencer an. Seit November 2025 gibt es dort ein offizielles Register für reichweitenstarke Accounts. Wer bestimmte Grenzen überschreitet, wird rechtlich ähnlich behandelt wie ein klassischer Medienanbieter im Fernsehen. Ziel ist mehr Transparenz in der Werbung, besserer Schutz von Kindern und Jugendlichen und ein klarer Rahmen gegen Hass und Falschinformationen.
Als Elternteil liest man die Stellungnahme des Deutschen Kinderhilfswerks und fragt sich im ersten Moment, ob es ein schlechter Witz ist. Ausgerechnet die Organisation, die den Schutz von Kindern im Namen trägt, warnt ernsthaft vor einem allgemeinen Social Media Verbot für Kinder und Jugendliche. Verbote seien entmündigend, Kinder hätten ein Recht auf digitale Teilhabe, Medienkompetenz sei der richtige Weg. Auf dem Papier klingt das nach moderner Pädagogik. In der Realität der Kinder wirkt es wie eine Argumentation aus einem Paralleluniversum.
In den USA laufen derzeit sieben Klagen gegen OpenAI, den Entwickler von ChatGPT. Der Vorwurf: Die KI habe Teenager bei Suizid-Gedanken unterstützt und psychisch manipuliert. Weltweit häufen sich Fälle, in denen Chatbots in ernsten Krisen versagt haben. Mit tödlichen Folgen. Zwei davon, die aktuell die USA erschüttern, zeigen wir euch hier. Auch die Chats.
Mit dem Online Safety Act will die britische Regierung Kinder und Jugendliche besser vor Gewalt, sexuellen Inhalten, Mobbing und Manipulation im Netz schützen. Es ist eines der strengsten Internetgesetze der Welt, das auch die Plattformen endlich zur Verantwortung ziehen soll. Gleichzeitig zeigt es, wie schwer es ist, digitale Sicherheit tatsächlich umzusetzen.
Der Schutz von Kindern im digitalen Raum ist keine Zukunftsfrage mehr, sondern eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit. Während in Deutschland noch über Medienkompetenz, Verantwortung und Freiwilligkeit diskutiert wird, hat China längst gehandelt – mit klaren Regeln, technischen Grenzen und verbindlichen Pflichten für Plattformen wie Douyin, der chinesischen Version von TikTok.
Wir wissen, dass es falsch ist und sehen es trotzdem jeden Tag. Ein Kleinkind bekommt das Smartphone in die Hand, damit die Eltern kurz Ruhe haben. Für einen Moment ist es still. Doch dieser Moment hat einen hohen Preis, unter anderem Folgen für Sprache, Aufmerksamkeit und Bindung.
Die Tagesschau berichtet über einen beunruhigenden Trend: Immer mehr Menschen – darunter auch Jugendliche – führen scheinbar echte Beziehungen mit KI-Avataren. Der digitale Freund hört zu, lobt, flirtet und ist rund um die Uhr erreichbar – ohne Widerworte, ohne Pause, ohne Grenzen.
Viele von euch lesen unsere Artikel regelmäßig, teilen sie mit anderen Eltern oder nutzen sie in Schulen und Elternabenden. Dafür danken wir euch! Ab sofort sind wir auch auf LinkedIn – um unsere Themen noch stärker in die Gesellschaft zu tragen.
Norwegen war eines der ersten Länder, das Schulen flächendeckend digitalisiert hat. Für viele galt das als Zukunftsmodell. Doch inzwischen zeigen Langzeitstudien deutliche Folgen: Kinder schlafen schlechter, bewegen sich weniger, können sich schwerer konzentrieren und verlieren den Bezug zu echten Erlebnissen. Diese Erkenntnisse haben in Norwegen eine große gesellschaftliche Debatte ausgelöst. Die norwegische Bestsellerautorin Maja Lunde, selbst Mutter von drei Schulkindern, hat diese Entwicklung über Jahre beobachtet. In Rettet die Kindheit fasst sie die neuesten wissenschaftlichen Studien zusammen und beschreibt eindringlich, warum Schlaf, Bewegung, Natur und Gemeinschaft die wahren Schutzfaktoren für das seelische Wohlbefinden von Kindern sind.
Die EU prüft Plattformen und plant strengere Regeln: Mindestalter, weniger Sucht-Design, bessere Altersprüfung. Was schon gilt – und was für Familien bald wichtig wird. Zur besseren Einordnung: Es handelt sich um einen Initiativbericht des EU-Parlaments: also erstmal um ein politisches Signal und noch kein Gesetz.
Viele Eltern fragen sich heute: Wie viel Medienzeit ist gut für mein Kind? Ab wann ein Smartphone? Welche Spiele sind sinnvoll? – Fragen, die wir bei Medienzeit regelmäßig aufgreifen und praxisnah beantworten. Umso mehr freut es uns, dass unser Elternblog jetzt auch im Stadtmagazin EVENTS vorgestellt wird.
Das Handy nach einer halben Stunde weglegen und rausgehen zum Spielen? Was viele Eltern sich wünschen, ist für Kinder im Grundschulalter kaum realistisch. Der Digitaltrainer und Autor Daniel Wolff macht im Interview mit dem Deutschen Schulportal deutlich: Eine echte Selbstregulation im Umgang mit dem Smartphone entwickelt sich erst im Jugendalter – und selbst dann braucht es Begleitung.
Desinformation – auch bekannt als Fake News – ist längst Alltag: Auf Social Media, über WhatsApp-Gruppen oder in scheinbar harmlosen Videos begegnen uns immer wieder Inhalte, die gezielt täuschen. Doch wer ist eigentlich empfänglich für welche Art von Falschinformation? Und wie wirkt sich das auf unsere Kinder – aber auch auf uns selbst – aus?
In einer Welt, in der junge Menschen tagtäglich mit Leistungsdruck, Mobbing, psychischen Belastungen oder familiären Konflikten konfrontiert sind, fehlt oft ein geschützter Ort, an dem sie sich öffnen können. Viele Jugendliche erleben, dass ihnen nicht zugehört wird – oder dass sie ihre Sorgen nicht einmal in Worte fassen können. JugendNotmail ist für genau diese Momente da. Rund um die Uhr. Anonym. Kostenlos. Verlässlich.
Die Satiresendung extra 3 (NDR) ist bekannt für ihren pointierten Blick auf gesellschaftliche Missstände – und in dieser Woche nehmen sie sich ein Thema vor, das Eltern hellhörig machen sollte: Sexualisierte Inhalte in sozialen Medien – und wie leicht Kinder damit in Berührung kommen.
Viele Eltern kennen es: Das Kind spielt ein harmloses Handy- oder Konsolenspiel – und plötzlich tauchen seltsame Abbuchungen auf dem Konto auf. Was ist passiert? Das satirische Video „Wie In-Game-Käufe Kinder süchtig und arm machen“ von extra 3 (ausgestrahlt am 01.05.2025) zeigt auf unterhaltsame, aber auch beunruhigende Weise, wie perfide manche Spielmechaniken gestaltet sind.
Manche Gespräche entstehen nicht geplant, sondern weil Menschen ähnliche Fragen beschäftigen. So war es auch hier. Jerome Braun hatte mich angerufen, nachdem er immer häufiger über Artikel von Medienzeit gestolpert war. Er wollte verstehen, was wir machen, warum wir das machen, wo das alles herkommt und was aus unserer Sicht noch kommen muss. Aus diesem ersten Austausch ist schließlich eine ganze Podcastfolge entstanden.