Suchtfaktor Social Media: Junge Erwachsene stark betroffen

Suchtfaktor Social Media: Jeder Siebte in Deutschland gefährdet

Soziale Medien sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Ob zum Zeitvertreib, zur Information oder zum Austausch mit Freunden – Plattformen wie Instagram und TikTok sind ständige Begleiter. Doch wie stark beeinflussen sie unser Verhalten? 

Bild generiert mit Hilfe von KI (ChatGPT/DALL·E, OpenAI)

Eine aktuelle Studie von YouGov und der Hochschule Macromedia zeigt: 15 Prozent der Deutschen weisen Anzeichen einer Social-Media-Sucht auf

(YouGov Deutschland)

Zählmarke

Junge Erwachsene besonders betroffen

Besonders alarmierend sind die Zahlen bei den jüngeren Generationen:

  • 26 Prozent der Millennials (29–44 Jahre)

  • 25 Prozent der Generation Z (18–28 Jahre)

    (YouGov Deutschland)

Diese Gruppen zeigen ein problematisches Nutzungsverhalten. Selbst in der Generation X (45–60 Jahre) sind es noch 12 Prozent, bei den Baby Boomern (61–79 Jahre) immerhin 5 Prozent.(YouGov Deutschland)

Die Einstufung basiert auf der Bergen Social Media Addiction Scale, einem anerkannten Instrument zur Messung von Verhaltenssüchten. Sie bewertet Aspekte wie gedankliche Vereinnahmung, Stimmungsschwankungen, Toleranzentwicklung, Entzugserscheinungen, Konflikte und Rückfälle.(YouGov Deutschland)



Instagram und TikTok im Fokus

Besonders schwer fällt es den Nutzern, sich von Instagram und TikTok zu lösen. Auf einer Skala von 0 (nie) bis 100 (jedes Mal) erreichen diese Plattformen die höchsten Werte:(YouGov Deutschland)

Bei der Generation Z liegen die Werte sogar bei 70 (TikTok) und 65 (Instagram), was auf ein erhöhtes Suchtpotenzial hinweist.(YouGov Deutschland)



Auswirkungen auf Beruf und Studium

Die intensive Nutzung sozialer Medien bleibt nicht ohne Folgen:

  • 66 Prozent der Generation Z geben an, dass ihre Social-Media-Nutzung negative Auswirkungen auf Studium oder Beruf hat.

  • Bei den Millennials sind es 49 Prozent.

  • In der Generation X und bei den Baby Boomern sehen hingegen über zwei Drittel keine negativen Auswirkungen.(YouGov Deutschland)

Diese Unterschiede zeigen, wie stark der Einfluss sozialer Medien auf den Alltag junger Menschen ist.



Warum sind soziale Medien so verlockend?

Plattformen wie TikTok und Instagram sind darauf ausgelegt, die Aufmerksamkeit der Nutzer zu fesseln. Durch endloses Scrollen, personalisierte Inhalte und sofortige Belohnungen entsteht ein Sog, dem viele nur schwer entkommen können. Prof. Dr. René Arnold von der Hochschule Macromedia erklärt:(YouGov Deutschland)



„Viele flüchten sich in soziale Medien, um dem Alltag zu entkommen, und scheitern oft beim Versuch, ihren Konsum zu begrenzen.“(YouGov Deutschland)



Was können wir tun?

Die Studie macht deutlich, dass es wichtig ist, einen bewussten Umgang mit sozialen Medien zu fördern:

  • Selbstreflexion: Sich fragen, warum und wie oft man soziale Medien nutzt.

  • Bewusste Pausen: Regelmäßige Offline-Zeiten einplanen.

  • Alternative Aktivitäten: Hobbys und soziale Kontakte außerhalb der digitalen Welt pflegen.

  • Aufklärung: Besonders bei Jugendlichen das Bewusstsein für die Risiken schärfen.



Sven Runge von YouGov betont:(YouGov Deutschland)

„Intensive Nutzung ist nicht gleich problematisch. Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, zwischen Vielnutzung und Sucht zu unterscheiden und Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen.“(YouGov Deutschland)



Fazit

Soziale Medien bieten viele Vorteile, bergen aber auch Risiken. Die aktuelle Studie zeigt, dass ein signifikanter Teil der Bevölkerung – insbesondere junge Erwachsene – gefährdet ist, eine Sucht zu entwickeln. Ein bewusster und reflektierter Umgang mit diesen Plattformen ist daher essenziell.

Quelle: YouGov und Hochschule Macromedia – Suchtfaktor Social Media

Zurück
Zurück

Digitale Pausen: Warum gerade Grundschulkinder sie brauchen

Weiter
Weiter

Wenn Mama und Papa ständig am Handy sind