Apple macht AirDrop sicherer: Schluss mit ungefragten Bildern auf Kinderhandys

AirDrop ist eine Funktion auf iPhones, iPads und Macs, mit der man Dateien blitzschnell und ohne Internet austauschen kann. Viele Familien nutzen das ganz selbstverständlich: Fotos vom Ausflug, ein Video aus dem Klassenchat oder kurz die Hausaufgaben an das iPad schicken. Gerade bei begrenztem Datenvolumen ist AirDrop im Alltag unschlagbar praktisch.

Genau weil es so reibungslos funktioniert, haben sich viele Eltern nie tiefer damit beschäftigt. Das ist verständlich, denn zu Hause im Wohnzimmer ist die Welt meist in Ordnung. Das Risiko lauerte dort, wo Kinder alleine unterwegs sind: im Bus, in der Bahn oder auf dem Pausenhof.

Kind sitzt im Bus und schaut auf ein Smartphone, Symbolbild für AirDrop und ungefragte Bildübertragungen auf Kinderhandys

Bild generiert mit Hilfe von KI (ChatGPT/DALL·E, OpenAI)

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Warum das alte System ein echtes Problem war

Bisher war AirDrop ein sehr „offenes Scheunentor“. Wenn die Einstellungen auf „Für jeden“ standen, konnte jeder anonyme Fremde in der Nähe (bis zu 10 Meter) Dateien schicken. In der vollen Bahn oder auf dem Schulhof ploppte dann plötzlich eine Anfrage auf dem Handy der Kids auf, oft schon mit einer kleinen Bildvorschau.

Das Risiko: Es geht nicht nur um blöde Scherze. Bei diesem sogenannten „Cyber-Flashing“ werden auch gerne mal gezielt pornografische oder extremistische Bilder verschickt.

Der Knackpunkt: Sobald ein Kind aus Neugier oder Gruppendruck auf „Annehmen“ tippt, landet das Bild direkt in der Fotogalerie. Damit liegt es physisch auf dem Handy. Handelt es sich dabei um illegale Inhalte, befinden sich unsere Kinder rechtlich gesehen plötzlich im Besitz von Material, das sie dort nie haben wollten – ein riesiges Problem, für das sie im Grunde gar nichts können.

Das Update 2025: Apple hat endlich den Riegel vorgeschoben

Mit dem aktuellen Update auf iOS 26.2 (erschienen im Dezember 2025) hat Apple das System so umgebaut, dass anonyme Belästigungen nicht mehr so leicht möglich sind:

  • Der Sicherheits-Code: Möchte jemand, der nicht in den Kontakten steht, etwas senden, muss dein Kind nun aktiv einen sechsstelligen Code am Handy erzeugen. Nur wenn dieser Code dem Absender mitgeteilt wird, startet die Übertragung. Ein Fremder im Bus kann also nicht mehr einfach „blind“ Bilder an alle verteilen.

  • Der 30-Tage-Check: Wenn man einmal einen Code geteilt hat, bleibt die Verbindung für 30 Tage aktiv. Das ist praktisch für neue Freunde, kann aber in den Einstellungen jederzeit wieder gelöscht werden.

  • Der Blur-Effekt (Warnung vor sensiblen Inhalten): Falls doch mal ein unpassendes Bild durchrutscht, erkennt das iPhone Nacktheit oder Gewalt (laut Apple) von selbst und zeigt das Bild nur weichgezeichnet (blurred) an. Dein Kind sieht eine Warnung und kann das Bild löschen, bevor es überhaupt richtig sichtbar wird.

Was wir jetzt tun können (Der schnelle Eltern-Check)

Du musst kein Technik-Genie sein, um das Handy deines Kindes abzusichern. Diese drei Handgriffe dauern keine zwei Minuten:

  1. Update machen: Schau unter Einstellungen > Allgemein > Softwareupdate, ob das Handy auf dem neuesten Stand ist (mindestens iOS 26.2). Nur dann ist der neue Code-Schutz aktiv.

  2. AirDrop-Sichtbarkeit prüfen: Gehe auf Einstellungen > Allgemein > AirDrop und wähle „Nur Kontakte“. Damit ist das Handy für Fremde von vornherein unsichtbar.

  3. Schutzschleier aktivieren: Unter Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit > Warnung vor sensiblen Inhalten kannst du sicherstellen, dass der automatische Filter für Bilder eingeschaltet ist.

Ein kleiner Tipp unter Eltern:

Technik ist gut, aber Reden ist besser. Wir sollten unseren Kids erklären, dass dieser neue Code wie ein Haustürschlüssel ist. Man gibt ihn nicht Fremden, egal wie neugierig man ist. Und falls doch mal was Gruseliges auf dem Schirm landet: Sie tragen keine Schuld und können immer zu uns kommen.

Fazit

AirDrop ist Ende 2025 vielleicht eine Sekunde „unbequemer“ geworden, weil man bei Fremden nun Codes austauschen muss. Aber genau dieser kleine Schritt schützt Kinder effektiv vor Belästigung. Apple hat hier den richtigen Weg gewählt: Kinderschutz geht vor Bequemlichkeit.


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