iOS 26 für Apple-Handys: Neue Kinderschutzfunktionen – ein Schritt, aber keine Lösung
Im September 2025 erscheint mit iOS 26 das nächste große Update für Apple-Handys. Neben neuen Designfunktionen und Verbesserungen unter der Haube bringt es vor allem eins: erweiterte Schutzfunktionen für Kinder.
Apple verspricht mehr Sicherheit und Kontrolle – für Eltern und Kinder. Aber viele der neuen Funktionen wirken eher wie ein Versuch, technische Kontrolle mit echter Sicherheit zu verwechseln. Was bringt das Update – und was fehlt?
Bild erstellt mit künstlicher Intelligenz (ChatGPT / DALL·E von OpenAI)
Das ist neu in iOS 26
Apple setzt weiterhin auf lokale Erkennung direkt auf dem Gerät. Inhalte wie Fotos oder Nachrichten werden analysiert, ohne die Privatsphäre zu verletzen – also ohne dass etwas das Handy verlässt. Ziel ist es, Kinder im Moment der Nutzung zu unterstützen – beim Öffnen von Bildern, beim Surfen oder beim Chatten. Und zwar in jeder App, die Apples Kinderschutz-API nutzt – auch bei WhatsApp, Snapchat oder Instagram.
Das bedeutet konkret: Bilder, die Gewalt, Nacktheit oder andere sensible Inhalte enthalten, sollen automatisch erkannt werden und – je nach Einstellung – geblockt oder unkenntlich gemacht, bevor das Kind sie überhaupt sieht.
Gleichzeitig führt Apple neue Altersstufen, bessere Transparenz und erweiterte Kontrollfunktionen für Eltern ein.
Die neuen Kinderschutzfunktionen im Überblick:
Kinderaccounts lassen sich leichter einrichten und verwalten
Altersgerechte Einstellungen sind schneller eingerichtet – ein Plus für Familien.Schutzfunktionen greifen automatisch, sobald ein Gerät einem Kind zugewiesen ist
Zum Beispiel Inhaltsfilter, Bildschirmzeit oder Kommunikationslimits.Apps können Altersspannen anonym abfragen
So zeigen sie altersgerechte Inhalte – ohne Geburtstag oder persönliche Daten zu speichern.Neue Altersfreigaben im App Store: 13+, 16+, 18+
Klarere Orientierung für Eltern, welche App für welches Alter geeignet ist.Kommunikationsfreigaben auch in Drittanbieter-Apps
Kinder müssen Eltern um Erlaubnis bitten, wenn sie neue Kontakte per Nachricht hinzufügen wollen – auch in WhatsApp & Co.Erweiterte Filter bei FaceTime und in Fotoalben
Nacktbilder oder andere sensible Inhalte werden automatisch erkannt und auf Wunsch unkenntlich gemacht.Mehr Transparenz im App Store
Eltern sehen, ob Apps Werbung, In-App-Käufe oder Chats mit Fremden ermöglichen.
Klingt gut – aber reicht das?
Viele dieser Funktionen sind sinnvoll. Andere wirken halbherzig oder an der Realität vorbei:
Ein Gerät ad hoc sperren?
Wäre in manchen Situationen Gold wert – funktioniert aber nicht zuverlässig.Apps aus der Ferne installieren oder löschen?
Immer noch nicht möglich. Gerade bei Grundschulkindern wäre das oft dringend nötig.Kommunikationslimits als Sicherheitsgarantie?
Theoretisch sinnvoll, praktisch leicht umgehbar. Wer Kontakte nicht einspeichert, kann trotzdem schreiben – auch mit Fremden.
Statt eines „Immerhin“-Gefühls bleibt bei vielen Eltern eher der Gedanke: "Noch eine Funktion, die sich gut anhört – aber im Alltag wenig bringt oder neue Kontrollkonflikte schafft."
Fazit: Technik hilft – aber ersetzt keine Beziehung
iOS 26 bringt wichtige Impulse, aber keine echte Lösung. Denn so sehr man sich smarte Schutzfunktionen wünscht: Digitale Sicherheit entsteht nicht durch Technik allein. Sie braucht Gespräche, klare Regeln – und Eltern, die begleiten statt überwachen.
Was übrigens weiterhin fehlt: ein konsequenter Umgang mit Spielen, die Glücksspiel-Mechaniken enthalten. Viele davon sind gezielt auf das Taschengeld junger Nutzer:innen ausgelegt – mit In-App-Käufen, Belohnungssystemen und psychologisch cleverem Design. Solche Apps sollten unserer Ansicht nach grundsätzlich erst ab 18 Jahren zugänglich sein – genau wie der Lottoschein im Zeitungsladen. Für Kinder und Jugendliche haben solche Mechaniken im App Store eigentlich nichts zu suchen. Aber in diesem Punkt heißt es wohl weiterhin: abwarten.
Apple liefert Werkzeuge. Wie wir sie nutzen – und wo wir klare Grenzen fordern sollten – liegt bei uns.