JIM Studie 2025 - Warum diese Studie für Eltern wichtig ist
Viele Eltern haben ein ähnliches Gefühl: Das Handy ist immer dabei, irgendeine App läuft immer, und man weiß oft nur grob, was Kinder dort eigentlich machen. Die JIM Studie 2025 gibt dazu klare Zahlen. Seit 1998 untersucht sie jedes Jahr, wie Jugendliche von 12 bis 19 Jahren in Deutschland mit Medien umgehen. Sie ist so etwas wie der Standard, wenn es um Fakten zur Mediennutzung von Jugendlichen geht.
Die Ausgabe 2025 ist besonders spannend, weil sie drei Dinge zusammenbringt
Smartphone Nutzung und echte Bildschirmzeit
Social Media, Streaming und Gaming
Künstliche Intelligenz und Nachrichtenkompetenz
Dazu kommen sehr deutliche Zahlen zu digitalen Risiken wie Fake News, Hate Speech und sexueller Belästigung. Wir fassen die wichtigsten Ergebnisse so zusammen, dass Eltern sich schnell einen fundierten Überblick verschaffen können.
Was steckt hinter der JIM Studie 2025
Die JIM Studie 2025 wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest erstellt. Dazu gehören die Landesmedienanstalten in Baden Württemberg und Rheinland Pfalz sowie der SWR.
So wurde erhoben
1 200 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren in ganz Deutschland
Befragungszeitraum 2 Juni bis 12 Juli 2025
Hälfte Telefoninterviews, Hälfte Online Fragebogen
Ergebnisse wurden nach Alter, Geschlecht und Bundesland gewichtet, damit sie für alle Jugendlichen repräsentativ sind
Wichtig: Die Forschenden haben ein Problem gelöst, das Eltern gut kennen. Wenn man Kinder fragt, wie lange sie online sind, kommen oft Fantasiezahlen heraus. Deshalb wertet die Studie jetzt die Bildschirmzeit des Smartphones aus, die direkt am Gerät angezeigt wird.
JIM Studie 2025 in zehn Sätzen
Ganz kurz, wenn du nur die Essenz brauchst:
Fast alle Jugendlichen besitzen ein eigenes Smartphone, es ist das wichtigste Gerät im Alltag.
Die durchschnittliche Bildschirmzeit liegt bei 231 Minuten pro Tag, also knapp vier Stunden, bei den Ältesten deutlich darüber.
Sport ist die wichtigste Freizeitaktivität neben Medien, danach kommen Treffen mit Freundinnen und Freunden.
WhatsApp ist die zentrale App, Instagram, Snapchat und TikTok liegen dicht dahinter, Snapchat wird aktuell sogar häufiger genutzt als TikTok.
YouTube und Netflix sind die wichtigsten Orte für Serien und Videos, Streaming wird im Schnitt fast zwei Stunden pro Tag genutzt.
84 Prozent der Jugendlichen lesen zumindest ab und zu Bücher, aber die tägliche Lesezeit ist deutlich gesunken.
Musik begleitet den Alltag fast aller Jugendlichen, Musik Streaming läuft im Durchschnitt über zwei Stunden pro Tag, Podcasts rund 46 Minuten.
91 Prozent nutzen mindestens eine KI Anwendung, ChatGPT ist nach Suchmaschinen das wichtigste Werkzeug zur Informationssuche.
Zwei Drittel der Jugendlichen sind in den letzten vier Wochen mit Fake News in Kontakt gekommen, fast die Hälfte mit Hassbotschaften und Verschwörungserzählungen.
Drei von zehn Jugendlichen haben bereits sexuelle Belästigung im Netz erlebt, vor allem auf Instagram und TikTok.
Geräte zuhause
Die Studie zeigt sehr deutlich, Medienausstattung ist heute Standard, nicht Luxus. Fast alle Haushalte, in denen Jugendliche leben, haben Smartphone, Computer oder Laptop und Fernseher. Dazu kommen bei den meisten Familien Smart TV, Tablet, Radiogerät, Spielekonsole und oft auch Smartspeaker.
Beim eigenen Gerätebesitz liegt das Handy klar vorne
95 Prozent der Jugendlichen haben ein eigenes Smartphone
63 Prozent besitzen ein eigenes Tablet
Etwa die Hälfte hat einen eigenen Fernseher, einen Laptop oder eine feste Spielekonsole
Rund ein Drittel besitzt Computer, tragbare Konsole oder Wearable wie Smartwatch
Dazu kommen Medien Abos
90 Prozent der Haushalte haben Video Streaming wie Netflix, Prime Video oder Disney Plus
Ebenfalls rund 90 Prozent nutzen Musik Streaming wie Spotify, Apple Music oder YouTube Music
Für Eltern ist wichtig: Regeln zur Mediennutzung betreffen selten nur das eine Handy. Kinder wechseln selbstverständlich zwischen mehreren Bildschirmen. Vereinbarungen sollten deshalb immer das gesamte Geräte Umfeld im Blick haben.
Freizeit
Unsere Kinder leben nicht nur vor dem Bildschirm. Die JIM Studie 2025 korrigiert ein verbreitetes Bild, denn Jugendliche hängen nicht nur vor Screens. Neben Medien steht Sport ganz oben
69 Prozent treiben regelmäßig Sport
64 Prozent treffen sich regelmäßig mit Freundinnen und Freunden
Etwa ein Drittel engagiert sich ehrenamtlich oder ist in Vereinen aktiv
Medien sind also sehr präsent, aber sie verdrängen nicht komplett andere Bereiche. Für Eltern ist das eine beruhigende Information und zugleich eine Chance: Sportverein, Musikgruppe, Ehrenamt oder Jugendtreff sind starke Gegengewichte zum endlosen Scrollen.
Smartphone, Internet und Bildschirmzeit
Das Smartphone ist das zentrale Gerät im Alltag von Jugendlichen.
98 Prozent nutzen es regelmäßig
89 Prozent sind jeden Tag im Internet, nur ein kleiner Teil seltener
Statt einer groben Schätzung der Onlinezeit erfasst JIM 2025 die echte Smartphone Bildschirmzeit
Durchschnittlich 231 Minuten pro Tag
12 bis 13 Jahre: etwa 166 Minuten
18 bis 19 Jahre: etwa 278 Minuten, also deutlich über vier Stunden
Dazu kommen noch andere Bildschirme wie Computer, Konsole oder Fernseher. Die tatsächliche Bildschirmzeit liegt also häufig höher.
Spannend ist die Frage nach Selbstkontrolle
68 Prozent sagen, dass sie oft länger am Handy hängen als geplant
29 Prozent geben an, morgens häufig müde zu sein, weil sie abends zu lange am Handy waren
Vor allem in der jüngsten Altersgruppe begrenzen Eltern die Nutzung noch aktiv
Das zeigt, dass es nicht unbedingt an Einsicht fehlt. Viele Jugendliche wissen, dass ihnen Pausen guttun, erleben aber täglich, wie stark Apps, Chats und Feeds an ihnen ziehen und sie einfach nicht loslassen.
Quelle: https://www.lfk.de/forschung/mediennutzungsstudien/jim-studie-2025
WhatsApp, Social Media und Streaming
WhatsApp ist weiterhin unverzichtbar.
96 Prozent nutzen WhatsApp regelmäßig
Am wichtigsten sind Textnachrichten, Sprachnachrichten und Emojis
Neue Funktionen wie Kanäle und Communitys spielen bisher eine kleinere Rolle
Bei Social Media zeigt sich ein differenziertes Bild
Instagram wird von 63 Prozent regelmäßig genutzt
Snapchat liegt 2025 mit 56 Prozent erstmals wieder vor TikTok
TikTok bleibt mit 53 Prozent sehr wichtig, ist aber nicht mehr alleiniger Star
Discord, Pinterest und andere Dienste folgen mit kleineren, aber stabilen Gruppen
Auffällig ist, dass Facebook bei Jugendlichen kaum noch eine Rolle spielt, nur noch 9 Prozent nutzen den Dienst regelmäßig.
Beim Streaming gilt
90 Prozent der Jugendlichen haben Zugang zu Video Streaming Diensten
Die werktägliche Streaming Zeit liegt bei rund 109 Minuten
Serien und Filme sehen die meisten über YouTube und Netflix, seltener über klassisches Fernsehen
Für uns Eltern heißt das, die Medienwelt der Kinder findet vor allem in Messenger, Social Media, Musik Streaming und Video Streaming statt. Klassisches Fernsehen oder Zeitungen sind eher Hintergrund.
Bücher und Lesen
Trotz vieler Bildschirme sind Bücher nicht verschwunden
84 Prozent der Jugendlichen lesen zumindest gelegentlich ein Buch oder einen Comic
35 Prozent lesen mehrmals pro Woche
16 Prozent lesen gar nicht
Es gibt aber einen deutlichen Rückgang bei der Lesezeit
Die durchschnittliche Lesezeit pro Werktag liegt bei 49 Minuten, 2024 waren es noch 61 Minuten
Mädchen lesen mit 61 Minuten deutlich länger als Jungen mit 38 Minuten
Je älter Jugendliche werden, desto seltener greifen sie zum Buch
E Books spielen weiterhin nur eine Nebenrolle. Rund ein Drittel liest überhaupt E Books, die Mehrheit nie.
Als Familien sollten wir das Lesen aber definitiv fördern und mehr in den Mittelpunkt rücken. Gemeinsames Lesen, Vorlesen am Abend oder feste Lesezeiten sind eine der wenigen Aktivitäten, die wirklich entschleunigen.
Musik, Radio und Podcasts
Musik ist neben dem Smartphone das Herzstück des Medienalltags
93 Prozent hören regelmäßig Musik
76 Prozent sogar jeden Tag
Musik Streaming Dienste gibt es in 89 Prozent der Haushalte
Die Hördauer ist hoch. Im Schnitt hören Jugendliche 136 Minuten Musik Streaming pro Tag, ältere und Mädchen noch etwas mehr.
Radio bleibt erstaunlich stabil
Etwa die Hälfte hört regelmäßig Radio
27 Prozent sogar täglich
Podcasts haben sich fest etabliert
Rund zwei Drittel kennen Podcasts
Etwa ein Viertel hört sie regelmäßig
Die durchschnittliche Hördauer liegt bei 46 Minuten pro Tag
Besonders beliebt sind Comedy und Wissensformate, dazu aktuelle Themen und True Crime
Viele Jugendliche holen sich Wissen und Nachrichten nicht nur aus Social Media, sondern aus Podcasts. Fragt eure Kinder doch mal “Was hörst du da gerade?” oder “Wie findest du den Podcast?”.
Digitale Spiele
Gaming bleibt eine der wichtigsten medialen Freizeitbeschäftigungen
71 Prozent spielen mindestens mehrmals pro Woche
94 Prozent zählen zu den zumindest gelegentlichen Gamerinnen und Gamern
Im Durchschnitt werden 88 Minuten pro Tag mit Gaming verbracht
Die beliebtesten Spiele sind
Minecraft
Fortnite
Roblox
Diese Titel werden von Jugendlichen am häufigsten als Lieblingsspiele genannt.
Wichtig: Jungen spielen deutlich häufiger und länger als Mädchen, jüngere häufiger als ältere. Haupt und Realschülerinnen und Schüler zocken im Schnitt mehr als Gymnasiastinnen und Gymnasiasten.
Problematische Inhalte, Cybermobbing und sexuelle Belästigung
Hier wird es deutlich, digitale Risiken sind keine Ausnahmefälle, sondern Alltag.
Im letzten Monat sind Jugendlichen online begegnet
Fake News bei 67 Prozent
Beleidigungen im Netz bei 64 Prozent
Extreme politische Ansichten bei 59 Prozent
Hassbotschaften bei 47 Prozent
Verschwörungserzählungen bei 46 Prozent
Ungewollte pornografische Inhalte bei 28 Prozent
Nur 17 Prozent sagen, dass sie in den vergangenen vier Wochen keines dieser Phänomene erlebt haben.
Cybermobbing
Ein Viertel berichtet, dass in den letzten zwei Jahren jemand im eigenen Bekanntenkreis online fertiggemacht wurde
Über einen längeren Zeitraum betrachtet ist es ein Drittel
9 Prozent sagen, sie selbst seien schon einmal per Handy oder im Netz fertiggemacht worden
Mädchen und ältere Jugendliche sind stärker betroffen
Sexuelle Belästigung
29 Prozent der Jugendlichen haben bereits sexuelle Belästigung im Internet erlebt
Mädchen sind deutlich häufiger betroffen als Jungen
Das Risiko steigt mit dem Alter
Am häufigsten werden Instagram, TikTok und Snapchat als Orte dieser Erfahrungen genannt
Für Eltern heißt das: Die Frage ist nicht, ob Kinder mit Gewalt, Sexualisierung, extremen Inhalten oder Verschwörungserzählungen in Kontakt kommen. Die Frage ist, wie sie diese einordnen können und ob sie mit solchen Erfahrungen zu uns kommen.
Künstliche Intelligenz im Alltag Jugendlicher
Wie verbreitet ist die Nutzung von ChatGPT?
KI ist voll im Jugendalltag angekommen.
Nutzung von KI Anwendungen
91 Prozent nutzen mindestens eine KI Anwendung
ChatGPT haben 84 Prozent schon verwendet
Google Gemini und Meta AI liegen jeweils bei rund einem Drittel
DeepL, Copilot und My AI bei etwa einem Fünftel
Wofür wird KI genutzt
Wozu nutzen Jugendliche KI?
74 Prozent verwenden KI für Hausaufgaben oder zum Lernen
70 Prozent zur Informationssuche
54 Prozent, um sich erklären zu lassen, wie etwas geht
52 Prozent im Unterricht oder für die Schule allgemein
47 Prozent nutzen KI nur zum Spaß
Etwa ein Viertel plant mit KI oder erstellt Bilder
Beim Thema Vertrauen
57 Prozent halten Informationen aus KI Anwendungen für vertrauenswürdig
Gleichzeitig sorgen sich 37 Prozent vor den Folgen von KI, Mädchen deutlich mehr als Jungen
Wo recherchieren Jugendliche? (täglich/mehrmals pro Woche)
Und bei der Informationssuche
Suchmaschinen sind auf Platz eins
ChatGPT liegt bereits auf Platz zwei, vor YouTube und klassischen Webseiten
Etwa ein Viertel der Jugendlichen sucht regelmäßig auch bei TikTok oder Instagram nach Antworten
Für Eltern bedeutet das: Hausaufgaben, Referate und viele Fragen zur Welt laufen heute durch KI. Kinder brauchen unsere Hilfe dabei, Antworten einzuordnen und zu überprüfen.
Medienkompetenz und Deepfakes
Spannend ist, wie sicher sich Jugendliche bei wichtigen digitalen Fähigkeiten fühlen.
Sehr viele trauen sich zu
Präsentationen zu erstellen
Textdokumente zu schreiben
Deutlich unsicherer sind sie bei komplexeren Themen
Nur etwa ein Drittel fühlt sich kompetent beim Erkennen von Deepfakes
Etwa ein Drittel kann nach eigener Einschätzung eine Bilder Rückwärtssuche durchführen
24 Prozent trauen sich zu, eine VPN Verbindung einzurichten
Rund drei von zehn wissen gar nicht, was eine Bilder Rückwärtssuche oder eine VPN Verbindung ist
Zwei von zehn kennen den Begriff Deepfakes nicht, bei den 12 bis 13 Jährigen sind es sogar 40 Prozent
Jugendliche wirken oft sehr routiniert im Umgang mit Geräten und Apps, aber bei Fragen wie ”Ist dieses Video echt?”, “Wer kann hier mitlesen?” oder “Wie kann ich ein Bild prüfen?” sind viele sehr unsicher. Genau hier braucht es Unterstützung durch Eltern und Schule.
Blick in die Zukunft
Die JIM Studie fragt auch nach der Zukunft, also was Jugendlichen Freude macht und was ihnen Sorgen bereitet.
Worauf freuen sich Jugendliche
32 Prozent auf den nächsten Schritt in der Bildung, etwa Schulabschluss, Ausbildung oder Studium
25 Prozent auf mehr Selbstständigkeit, eigene Wohnung, erster Job, eigenes Geld
Dazu kommen Urlaube, Mobilität, Beziehungen und Familie
Gleichzeitig gibt es Sorgen
41 Prozent machen sich Sorgen wegen Kriegen und politischer Entwicklungen
Viele erwähnen Klimakrise und wirtschaftliche Unsicherheit
17 Prozent können nichts Konkretes nennen, worauf sie sich freuen
Die Onlinewelt ist hier oft Verstärker. Nachrichtenfeeds, Videos und Kommentare verstärken das Gefühl, dass die Welt unsicher ist. Umso wichtiger sind Orte, an denen Kinder und Jugendliche sich gehalten fühlen.
Was bedeutet die JIM Studie 2025 für Familien
Die Studie liefert Zahlen. Für den Alltag mit Kindern und Jugendlichen geht es vor allem um diese fünf Leitgedanken.
1. Das Smartphone ernst nehmen, aber nicht verteufeln
Das Handy ist heute Telefon, Kamera, Musik Gerät, Spielekonsole, Lernhilfe und Nachrichtenquelle in einem. Vier Stunden Bildschirmzeit sind viel, aber sie verteilen sich auf sehr viele Funktionen.
Hilfreich ist
Gemeinsam die Bildschirmzeit auf dem Gerät anschauen
Darüber sprechen, welche App wie viel Zeit frisst
Familienzeiten festlegen, in denen das Handy für alle zur Seite gelegt wird, etwa bei Mahlzeiten und in der Nacht
Auch die eigene Nutzung als Erwachsener ehrlich ansehen
2. KI begleiten, statt nur zu verbieten
Wenn drei Viertel der Jugendlichen KI für Schule und Lernen nutzen, kommen wir als Eltern an dem Thema nicht vorbei.
Sinnvolle Fragen im Alltag
Wofür nutzt du KI gerade
Wie prüfst du, ob das stimmt
Was machst du, wenn eine Antwort komisch wirkt
Welche Infos gibst du über dich nicht ein
So lernen Kinder, KI als Werkzeug zu sehen, nicht als allwissende Wahrheit.
3. Social Media als Informationsquelle mitdenken
Influencer*innen als Nachrichtenquelle
Viele Jugendliche holen Nachrichten und Einordnung über Influencer, Reels oder TikTok Clips. Das ist ihre Realität.
Hilfreich kann sein
Sich Beiträge gemeinsam anzusehen
Nachzufragen, was das Kind an der Person mag
Gemeinsam weitere Quellen zu einem Thema zu suchen
Erklären, dass Algorithmen vor allem das zeigen, was Aufmerksamkeit bringt
So entsteht nach und nach ein Gefühl für Qualität und Manipulation.
4. Über digitale Risiken sprechen, bevor etwas passiert
Zwei Drittel kommen mit Fake News in Kontakt, fast die Hälfte mit Hate Speech und Verschwörungserzählungen, viele auch mit sexueller Belästigung.
Wichtig ist
Früh und offen über Beleidigungen, Nacktbilder, Erpressung und Belästigung zu sprechen
Klar zu sagen, dass Kinder niemals Schuld sind, wenn ihnen so etwas passiert
Gemeinsam zu überlegen, wie man blockiert und meldet
Ansprechpersonen benennen, auch außerhalb der Familie
Vor allem brauchen Kinder das Gefühl, dass sie wirklich mit jedem Thema zu den Eltern kommen können, auch mit den peinlichen, den schweren und den schambesetzten.
5. Medienzeiten gemeinsam verhandeln
Die Zahlen zeigen, dass Jugendliche oft selbst merken, wenn es zu viel wird. Aber sie haben aber Mühe, Grenzen einzuhalten.
Statt starre Verbote können helfen
Gemeinsame Familienregeln zur Mediennutzung aufschreiben
Technische Hilfen wie Bildschirmzeit am Handy nutzen
Medienfreie Zonen und Zeiten für alle vereinbaren, etwa im Schlafzimmer
Regeln regelmäßig überprüfen und anpassen, wenn sie nicht gut funktionieren
Fazit
Die JIM Studie 2025 macht sichtbar, wie tief Medien in den Alltag von Jugendlichen eingewoben sind
Smartphone, Social Media, Streaming und Gaming als ständige Begleiter
KI als neuer Standard bei Hausaufgaben und Informationssuche
Gleichzeitig eine deutliche Zunahme von problematischen Inhalten, Desinformation und Übergriffen
Für Eltern heißt das nicht, jede App perfekt kennen zu müssen. Entscheidend ist etwas anderes
Interesse zeigen
Fragen stellen
Zuhören, statt nur zu bewerten
Grenzen erklären und vorleben
Da sein, wenn etwas schiefgeht
Die JIM Studie liefert dafür ein solides Fundament. Auf dieser Basis können Familien ihren eigenen Weg zu einem gesunden Umgang mit Smartphone, Social Media und KI finden.