Smartphone ist Hauptursache für Ablenkung beim Lernen
Wie digitale Ablenkung das Lernen beeinträchtigt
In der heutigen digitalen Ära sind Smartphones allgegenwärtig – auch im Schulalltag von Kindern und Jugendlichen. Während diese Geräte zahlreiche Vorteile bieten, wie den schnellen Zugriff auf Informationen und die Möglichkeit zur Kommunikation, werfen sie auch Fragen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit und das Lernverhalten auf.
Bild generiert mit Hilfe von KI (ChatGPT/DALL·E, OpenAI)
Smartphones als Ablenkungsquelle im Schulalltag
Eine Studie der IU Internationalen Hochschule ergab, dass etwa zwei Drittel der 16- bis 25-Jährigen ihr Smartphone als Hauptursache für Ablenkung beim Lernen ansehen. Besonders soziale Medien wie Instagram, TikTok oder WhatsApp führen zu ständigen Unterbrechungen, die den Lernfluss stören .(MDR)
Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung und kognitive Fähigkeiten
Die intensive Nutzung von Smartphones kann tiefgreifende Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung von Kindern haben. Laut einer Studie der Macquarie University in Sydney reduziert übermäßiger Smartphone-Gebrauch die graue Substanz in Gehirnregionen, die für Entscheidungsfindung, Belohnungsverarbeitung und Impulskontrolle zuständig sind .(DIE WELT, IMABE)
Dr. Avelina Lovis Schmidt von der Technischen Universität Chemnitz betont, dass hohe Bildschirmzeiten besonders bei jungen Menschen Risiken bergen. Sie warnt vor einer Beeinträchtigung der kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklung durch übermäßigen Medienkonsum .(ZDF)
Auswirkungen auf schulische Leistungen
Die internationale Hattie-Studie, eine umfassende Meta-Analyse von über 1800 Studien, zeigt, dass eine intensive Smartphone-Nutzung zu erheblichen Bildungsrückständen führen kann. Schlafstörungen und Cybermobbing werden als mögliche Gründe genannt, die das Lernen beeinträchtigen .(Süddeutsche.de, Lehrerinsel)
Eine Übersichtsstudie der Universität Augsburg belegt, dass Smartphone-Verbote in Schulen positive Effekte auf das soziale Wohlbefinden und die Lernleistungen von Schülerinnen und Schülern haben. Das soziale Klima, das für erfolgreiches Lernen entscheidend ist, verbessert sich durch solche Maßnahmen .(Universität Augsburg, BR.de)
Empfehlungen für Eltern und Schulen
Für Eltern:
Vorbildfunktion wahrnehmen: Eltern sollten ihren eigenen Smartphone-Gebrauch reflektieren und bewusst Zeiten ohne Bildschirm einplanen, um als gutes Beispiel voranzugehen.
Regeln festlegen: Klare Absprachen zur Smartphone-Nutzung, insbesondere während der Hausaufgabenzeit und vor dem Schlafengehen, helfen, Ablenkungen zu minimieren.
Alternative Aktivitäten fördern: Sport, Musik oder gemeinsames Lesen können als Ausgleich zur Bildschirmzeit dienen und die Konzentrationsfähigkeit stärken.
Für Schulen:
Pädagogisch begleitete Smartphone-Verbote: Ein Verbot sollte nicht nur restriktiv sein, sondern durch Aufklärung und Medienkompetenzbildung begleitet werden.
Integration digitaler Medien: Statt Smartphones komplett zu verbannen, können sie gezielt im Unterricht eingesetzt werden, um den Lernerfolg zu steigern .(Der Spiegel)
Fazit
Smartphones sind ein fester Bestandteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen. Während sie viele Vorteile bieten, ist ein bewusster und reflektierter Umgang entscheidend, um negative Auswirkungen auf Konzentration und Lernverhalten zu vermeiden. Eltern und Schulen spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie klare Regeln aufstellen und gleichzeitig die Chancen digitaler Medien nutzen.
Quellen:
IU Internationale Hochschule: Konzentrationskiller Nummer 1 beim Lernen ist das Handy (MDR)
Universität Paderborn: Handy aus, Gehirn an: Paderborner Studie zur Auswirkung von Smartphones auf die Konzentration (Universität Paderborn)
Technische Universität Chemnitz: Auswirkungen von Bildschirmzeit auf Kinder (ZDF)
Lehrerinsel: Smartphones beeinflussen die Lernleistung (Lehrerinsel)
Universität Augsburg: Smartphone-Verbot an Schulen: sinnvoll, wenn pädagogisch begleitet (Universität Augsburg)
Spiegel: Bildung: OECD-Studie empfiehlt gezielten Einsatz von Handys im Unterricht (Der Spiegel)