Ist Spotify wirklich kindersicher? Leider nicht.
Viele Eltern vertrauen darauf, dass Spotify eine sichere Umgebung für ihre Kinder ist: Hörspiele, Musik, Podcasts – was soll da schon passieren? Doch die Wahrheit ist unbequem: Spotify ist keine kindersichere Plattform.
Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie schnell die Illusion zerplatzt: Zwischen „Checker Tobi“ und „Teufelskicker“ tauchte plötzlich pornografischer Inhalt auf. Ein einziger Klick – und dein Grundschulkind wird mit Bildern und Tönen konfrontiert, die es überfordern.
Bild generiert mit Hilfe von KI (ChatGPT/DALL·E, OpenAI)
Was ist da schiefgelaufen?
Ja, es gibt bei Spotify einen Filter für „explizite Inhalte“. Doch dieser blockiert leider auch harmlose Songs, die Kinder gerne hören. Außerdem können Kinder die Einstellung selbst wieder deaktivieren.
Auch die zuständigen Landesmedienanstalten bestätigen: Das Problem ist bekannt, Spotify bietet bislang keine Lösung.
Das ist nicht nur ein technisches Versäumnis, sondern ein ernstes Risiko für die kindliche Entwicklung. Pornografie, Gewalt, sexualisierte Sprache – all das kann Kinder nachhaltig verstören. Besser gesagt: Wir setzen Kinder einem Entwicklungsrisiko aus, wenn wir ihnen ungesicherte Zugänge zu solchen Inhalten ermöglichen.
Was Eltern tun können
Natürlich kannst du gegensteuern:
Einstellungen prüfen und regelmäßig kontrollieren
„Clean“-Versionen von Songs suchen
problematische Inhalte melden
dein Kind aufklären und Gesprächsbereitschaft signalisieren
Playlists deines Kindes regelmäßig durchgehen
ab und zu gemeinsam hören, was dein Kind spannend findet
offen darüber sprechen, wenn dir etwas auffällt, und nachfragen, wie dein Kind Inhalte versteht
feste Hörzeiten vereinbaren, damit Spotify nicht unbemerkt zum Dauerhintergrund wird
Das alles sind sinnvolle Maßnahmen – aber eben nur Notlösungen. Es bleibt ein bitterer Kern: Spotify schützt Kinder nicht.
Bewusst entscheiden
Und genau hier musst du eine bewusste Entscheidung treffen:
Willst du Spotify weiterhin im Kinderzimmer laufen lassen – im Wissen, dass jederzeit verstörende Inhalte auftauchen können? Oder ziehst du die Grenze und suchst nach kindgerechten Alternativen, bis Anbieter wie Spotify ernsthaften Jugendschutz umsetzen?
Bis dahin gilt: Schau genau hin, ob Spotify wirklich die richtige Wahl für dein Kind ist. Manchmal bedeutet Fürsorge auch, auf Vertrautes zu verzichten – um Kinder vor Erfahrungen zu schützen, die sie noch nicht einordnen können.