Smartphone im Kinderzimmer: Was die KIM-Studie 2024 über die Mediennutzung unserer Kinder verrät
Smartphones gehören für viele Kinder heute ganz selbstverständlich zum Alltag.
Die aktuelle KIM-Studie zeigt eindrücklich, wie stark digitale Medien das Leben von Grundschulkindern bereits prägen – und wie wichtig es ist, dass Eltern den Überblick behalten.
Fast jedes zweite Kind zwischen 6 und 13 Jahren besitzt inzwischen ein eigenes Smartphone (46 %). Bei den 12- bis 13-Jährigen sind es sogar 79 %. Und die Geräte sind längst nicht nur für Notfälle da: Sie begleiten den gesamten Alltag – von morgens bis abends.
Bild generiert mit Unterstützung von OpenAI / ChatGPT.
Das Smartphone ist überall dabei
Die KIM-Studie zeigt: Für viele Kinder ist das Smartphone ein ständiger Begleiter.
96 % der befragten Kinder nehmen es mit, wenn sie Freunde treffen.
82 % bringen es mit in die Schule.
Und 58 % haben es sogar nachts im eigenen Bett dabei.
Kinder sind also nahezu rund um die Uhr digital erreichbar – und online aktiv.
Was machen Kinder eigentlich am Smartphone?
Die beliebtesten Aktivitäten:
Videos schauen (89 %) – meist über YouTube, TikTok oder Netflix
Musik hören (81 %)
Spiele spielen (80 %)
Chatten (71 %) – vor allem über WhatsApp
Auffällig: Auch Plattformen mit Altersfreigaben ab 13 oder 16 Jahren (wie WhatsApp oder TikTok) werden schon von deutlich jüngeren Kindern regelmäßig genutzt.
Zudem verbringen viele Kinder deutlich mehr Zeit online, als Eltern vermuten. Über die Hälfte (54 %) der Kinder, die das Internet nutzen, sind täglich online – oft ohne klar erkennbare Begrenzung oder Regeln.
Herausforderung für Familien
Für viele Eltern ist es schwer, einzuschätzen, wie viel Medienzeit „noch okay“ ist – und wann es zu viel wird. Die ständige Erreichbarkeit, Inhalte ohne Altersfilter und Gruppendynamiken im Chat bringen Kinder oft in Situationen, die sie überfordern.
Gleichzeitig erzählen Kinder selten von negativen Erlebnissen – aus Angst, dass ihnen das Gerät weggenommen wird. Hier braucht es Vertrauen, Gesprächsbereitschaft und vor allem: echtes Interesse statt Kontrolle.
Das Kinderzimmer ist kein Ort für Dauerverbindung
Ein Punkt, der in der Studie besonders auffällt: Fast 60 % der Kinder nutzen ihr Smartphone im Bett.
Das birgt gleich mehrere Risiken:
Schlechter Schlaf: Bildschirmlicht und ständige Benachrichtigungen stören den Schlafrhythmus.
Ungefilterte Inhalte: Besonders nachts schauen Kinder Inhalte, über die sie mit niemandem sprechen.
Fehlende Erholung: Der Tag endet nicht, sondern fließt einfach weiter – digital, oft ohne Pause.
Unser Rat: Abends klare Grenzen setzen. Das Smartphone sollte nachts außerhalb des Kinderzimmers bleiben – nicht aus Misstrauen, sondern aus Fürsorge.
Fazit: Du bist nicht allein
Viele Eltern geben ihrem Kind ein Smartphone, weil sie das Gefühl haben, „alle anderen machen das auch“. Der gesellschaftliche Druck ist groß – gerade ab der vierten Klasse.
Aber nur weil etwas weit verbreitet ist, ist es nicht automatisch richtig – und schon gar nicht unumkehrbar.
Wir glauben: Eltern dürfen hinterfragen.
Wer das Smartphone erstmal draußen lässt, sorgt sich – und schützt. Kinder brauchen Zeit, um zu wachsen – auch in der digitalen Welt. Es ist völlig legitim, mit der Entscheidung zu warten.
Gleichzeitig wissen wir: Viele Familien haben den Schritt bereits gemacht. Auch das ist in Ordnung. Aber:
Ein Smartphone zu überreichen heißt nicht, Verantwortung abzugeben. Im Gegenteil – es bedeutet, sich jetzt erst recht einzubringen:
📱 Das Gerät erklären.
🧭 Regeln aushandeln.
💬 Im Gespräch bleiben.
🤝 Da sein, wenn etwas passiert.
Ob du gerade am Anfang stehst oder mittendrin bist:
Du bist nicht allein. Wir begleiten – mit Informationen, Haltung und echten Erfahrungen aus dem Familienalltag.