Spiele unserer Kinder verstehen – PUBG Mobile
Warum Kinder es lieben
PUBG Mobile zieht Kinder und Jugendliche stark an, weil es Spannung, Wettbewerb und Teamgefühl kombiniert. Jede Runde bietet Nervenkitzel: aus dem Flugzeug springen, Beute sammeln, andere besiegen – bis man selbst der letzte Überlebende ist. Das schnelle Fortschrittssystem, Ranglisten und Belohnungen sorgen dafür, dass man „dranbleiben“ will. Genau hier liegt die Gefahr: Was Kinder begeistert, ist zugleich der Motor für Abhängigkeit. Der Realismus – echte Waffen, echte Städte, echte Kampf-Szenarien – verstärkt den Eindruck, ein „echter Soldat“ zu sein. Aus Spiel wird so leicht ein ernsthaftes, dauerhaftes Eintauchen in eine Welt voller Gewalt.
Bild generiert mit Hilfe von KI (ChatGPT/DALL·E, OpenAI)
Wie es funktioniert
Man springt aus einem Flugzeug ab, sucht Waffen, Rüstungen und Ausrüstung, kämpft gegen andere Spieler – bis nur noch einer oder ein Team übrig ist. PUBG unterscheidet sich durch seinen Realismus: echte Waffen, echte Städte, echte Kampf-Szenarien. Andere Battle-Royale-Spiele wie Fortnite wirken bunter, sind aber keineswegs harmloser – auch dort geht es um das Töten von Gegnern, nur in einer verharmlosenden Comic-Optik.
Die Gefahren
Hohe Gewalt: PUBG zeigt Gewalt nüchtern und realistisch, was es besonders brutal wirken lässt. Aber auch Spiele wie Fortnite sind problematisch, weil sie Gewalt kindgerecht verpacken und so verharmlosen.
Suchtgefahr: Jede Runde dauert 20–30 Minuten – genug Zeit, um Kinder lange zu fesseln. Das Belohnungssystem, Ranglisten und tägliche Events setzen psychologische Anreize, immer wieder zurückzukehren.
Fremdkontakte: Sprachchats mit Fremden sind Standard. Damit verbunden sind Risiken wie Beleidigungen, Cybermobbing oder sogar gefährliche Kontakte zu Erwachsenen.
Kostenfalle & Dark Patterns: Skins, Battle-Pässe und exklusive Items kosten Geld. Wer nicht zahlt, gilt schnell als „arm“ oder „unerfahren“. Zeitlich begrenzte Angebote („nur heute verfügbar!“) erhöhen den Druck zusätzlich.
Sozialer Druck: Wer nicht mithalten kann – weder bei der Spielzeit noch beim Geldausgeben – fühlt sich schnell ausgegrenzt. Das verstärkt Gruppenzwang und kann zu Konflikten im Freundeskreis führen.
Studienlage
PUBG Mobile ist in mehreren Ländern – darunter Indien und Nepal – für Kinder und Jugendliche verboten worden, weil es als suchtgefährdend und gewaltverherrlichend gilt. Untersuchungen zeigen, dass intensives Spielen aggressives Verhalten verstärken kann – insbesondere bei ohnehin gefährdeten Jugendlichen. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor Gaming Disorder – einer Form der Spielsucht, die gerade bei Titeln wie PUBG oder Fortnite gehäuft auftritt.
Hier der Link zum ausführlichen Test der Stiftung Warentest:
Spiele-Apps für Kinder im Test.
Tipps für Eltern
Kein Zugang unter 16 Jahren.
Sprachchats konsequent deaktivieren oder streng überwachen.
Über Gewalt sprechen: Was macht es mit einem Kind, wenn es virtuell täglich „Menschen erschießt“?
Zahlungsoptionen sperren und In-App-Käufe blockieren.
Bildschirmzeiten klar begrenzen – eine Runde dauert bereits 20–30 Minuten.
Alternativen aufzeigen: Spiele, die Kreativität, Abenteuer oder Zusammenarbeit ohne Gewalt fördern.
Fazit
PUBG Mobile ist nichts für Kinder. Es ist realistisch, brutal und voller Risiken – von Gewalt über Kostenfallen bis zu Fremdkontakten. Fortnite ist dabei keine harmlose Alternative, sondern lediglich eine andere Variante desselben Problems. Eltern sollten hier konsequent Nein sagen und stattdessen auf gewaltfreie, kindgerechte Spiele setzen.