Stoppt Metas KI-Training: Schützt die Daten eurer Kinder
Viele Eltern wissen nicht, dass Facebook, Instagram und bald auch WhatsApp die Fotos, Texte und öffentlichen Beiträge ihrer Nutzer*innen für Künstliche Intelligenz (KI) verwenden. Das bedeutet: Inhalte, die wir oder unsere Kinder hochgeladen haben, können genutzt werden, um Metas KI-Modelle zu trainieren – also Programme, die aus Milliarden Daten lernen.
Die gute Nachricht: Ihr könnt dem widersprechen. Die schlechte: Der Widerspruch schützt nur künftige Inhalte – also alles, was ab dem Zeitpunkt eures Widerspruchs veröffentlicht wird. Alte Beiträge bleiben betroffen und wurden vermutlich bereits zum Training von KI genutzt.
Bild generiert mit Hilfe von KI (ChatGPT/DALL·E, OpenAI)
Warum das wichtig ist
Niemand möchte, dass private Fotos, Chat-Ausschnitte oder öffentliche Kinderbilder im Datentraining großer KI-Modelle landen. Selbst wenn Meta sagt, dass nur „öffentliche“ Inhalte genutzt werden, betrifft das schnell auch Kinderfotos in öffentlichen Profilen, Schul- oder Vereinsseiten.
Deshalb: Jetzt aktiv werden.
Was laut Verbraucherzentrale, ZDFheute und Heise gilt
Alle drei Quellen bestätigen: Meta (also Facebook, Instagram und teilweise WhatsApp) verarbeitet öffentliche Inhalte für KI-Trainings.
Man kann dagegen offiziell Einspruch einlegen.
Hier die wichtigsten Punkte:
Der Widerspruch funktioniert über ein offizielles Online-Formular bei Meta.
Ihr braucht dafür nur die E-Mail-Adresse des Kontos, keine Begründung.
Der Widerspruch gilt nur für zukünftige Daten – was bereits in der KI steckt, bleibt dort.
Ihr müsst für jedes Konto separat widersprechen (Facebook und Instagram getrennt).
Bei WhatsApp ist kein Formular nötig, da Ende-zu-Ende verschlüsselte Chats laut Meta nicht im KI-Training verwendet werden. Wie es sich Gruppen und mit Statusmeldung verhält, ist leider unklar. Am Besten achtet ihr hier selbst darauf, keine Fotos zu teilen.
(Quellen: Verbraucherzentrale, ZDFheute, Heise, Descript)
So widersprecht ihr Schritt für Schritt
🔹 In Facebook
Öffnet die Facebook-App oder geht auf facebook.com.
Geht zu Einstellungen & Privatsphäre → Einstellungen.
Ganz nach unten scrollen und auf Datenschutzrichtlinie tippen.
Im Text nach „Widerspruch“ suchen (Lupe oder Strg + F im Browser).
Klickt auf den Link „Widerspruchsrecht / zu widersprechen“.
Im Formular „Bezieht sich deine Anfrage auf KI bei Meta?“ → Ja auswählen.
E-Mail-Adresse eintragen (oft automatisch ausgefüllt).
Begründung kann leer bleiben.
Senden – ihr erhaltet eine Bestätigung per Mail.
🔹 In Instagram
Öffnet die Instagram-App oder instagram.com.
Tippt auf euer Profil → oben rechts die drei Striche → Einstellungen.
Ganz unten auf Info → Datenschutzrichtlinie tippen.
Im Text nach „Widerspruch“ suchen.
Den Link „Widerspruchsrecht / zu widersprechen“ öffnen.
„Bezieht sich deine Anfrage auf KI bei Meta?“ → Ja.
E-Mail-Adresse eingeben, Begründung leer lassen.
Auf Absenden tippen – Bestätigung folgt per E-Mail.
(Anleitung nach ZDFheute und Heise)
Wichtig zu wissen
Der Widerspruch schützt nur neue Inhalte – alte Posts, Reels oder Fotos bleiben in Metas Datensatz.
Auch wenn ihr widersprecht, kann Meta Inhalte verarbeiten, wenn andere Personen euch in ihren öffentlichen Beiträgen markieren oder Fotos posten, auf denen ihr (oder eure Kinder) zu sehen seid.
Jede Person muss selbst widersprechen – auch Kinder mit eigenem Konto.
Es gibt kein automatisches Opt-Out, ihr müsst aktiv handeln.
Wer den Widerspruch jetzt erst einlegt, schützt immerhin alles, was künftig geteilt wird.
(Verbraucherzentrale, 2025)
Für Eltern: So schützt ihr zusätzlich die Daten eurer Kinder
Diese Schritte helfen, auch ohne juristische Formulare:
Profile privat schalten
In den Einstellungen von Instagram und Facebook → Konto auf „Privat“ stellen.
Nur bestätigte Freund*innen sehen Inhalte.Gesichtserkennung ausschalten
In Facebook unter „Einstellungen → Datenschutz → Gesichtserkennung“.
Die Gesichtserkennung steht nicht direkt im Zusammenhang mit dem offiziellen Widerspruch gegen das KI-Training von Meta – aber sie ist ein verwandter Datenschutzaspekt, der Eltern betrifft, wenn sie verhindern wollen, dass Fotos ihrer Kinder von Meta technisch analysiert oder kategorisiert werden.Kamerazugriff prüfen
In iOS / Android prüfen, welche Apps auf die Kamera oder Fotos zugreifen dürfen.Keine Kinderfotos öffentlich posten
Auch wenn Profile privat sind: Screenshots, Reposts oder Hacks können Inhalte sichtbar machen.Meta AI meiden
Wenn Kinder oder Eltern Meta-Assistenten (z. B. im Messenger) nutzen: keine privaten Daten oder Fotos teilen – diese Interaktionen können laut Heise theoretisch analysiert werden.
Weitere Artikel zum Thema:
Jugendschutz-Einstellungen bei Plattformen und Apps: https://www.medienzeit-elternblog.de/blog/einstellungen-fuer-jugendschutz-plattformen-und-apps
Worauf ihr bei WhatsApp achten müsst: https://www.medienzeit-elternblog.de/blog/whatsapp-worauf-eltern-achten-sollten
Kinderfotos im Netz sind ein Risiko: https://www.medienzeit-elternblog.de/blog/kinderfotos-und-videos-im-netz-risiko
Fazit
Meta lässt Nutzer*innen widersprechen – aber der Schutz ist nicht perfekt.
Der Widerspruch funktioniert, doch er gilt nur für die Zukunft und kann nicht garantieren, dass keine Daten über Dritte einfließen. Trotzdem: Es ist der wichtigste Schritt, um eure Daten und die eurer Kinder zu schützen.
Am besten kombiniert ihr den Widerspruch mit strengeren Privatsphäre-Einstellungen und redet mit euren Kindern darüber, warum KI nicht alles sehen sollte.